Freitag, 16. Mai 2014

|°Rezension°| Requiem - Lauren Oliver

"Aber wir haben einen anderen Weg gewählt. Und letzten Endes geht es genau darum, wenn man vor dem Heilmittel flieht: 
Wir können wählen.
Wir können sogar das Falsche wählen"


Titel: Requiem
Originaltitel: Requiem
Autor: Lauren Oliver 
Genre: Jugendbuch
Seiten: 400
Verlag: Carlsen



Worum geht es ? 

Lena und Julian sind endlich zurück in der Wildnis. Hier sind sie vorerst in Sicherheit und alles könnte gut sein. Doch etwas zwischen den beiden hat sich verändert, und Lena spürt, dass sie eigentlich zu Alex gehört. Aber auch Alex ist nicht mehr der, den sie immer geliebt hat, und wirkt seltsam abweisend.
Hana dagegen, Lenas Freundin von früher, führt ein ruhiges und geordnetes Leben ohne Liebe mit dem für sie ausgewählten Partner.
Und während die Rebellen alles für den entscheidenden Angriff auf Portland vorbereiten, muss sich Lena ihrer Vergangenheit stellen.

Meine Meinung * spoiler*


Da dies der letzte Teil der Reihe ist, möchte ich zuerst nochmal kurz meine Gedanken zu den ersten beiden Büchern mit euch teilen. 
 Die Frage: Was ist dein Lieblingsbuch ? Können viele Buchliebhaber immer ganz schwer beantworten. Ich habe viele Lieblingsbücher. Aber das Buch, was ich immer zu erst nenne ist: Delirium. Der erste Teil dieser Trilogie hat mich einfach so gefesselt und nie wieder ist dieser Bann gebrochen worden. Mit Delirium hat Lauren Oliver einiges vorgelegt. Mir hat die Story einfach unheimlich gut gefallen. Von so etwas hatte ich zuvor noch nie gelesen. Der zweite Teil,Pandemonium war dann etwas ganz anderes als Delirium. Die Frage die mich die ganze Zeit bis zum Erscheinungsdatum von Pandemonium gequält hat war: Was wird passiert mit Alex ? Lebt er ? Und statt einer Antwort,  lernt Lena jemand neuen kennen und Lieben. Ja, so spielt das Leben einfach, das weiß ich. Aber dennoch war ich schon enttäuscht, wie sehr Lena sich doch auf Julian einlassen konnte. Natürlich, es geht hier um Liebe und Lauren Oliver wollte uns damit wahrscheinlich einfach sagen, dass man nicht entscheiden kann, wann und wie und in wen man sich verliebt. Aber es passierte genau das, was ich absolut nicht wollte und was ich an Delirium so wertgeschätzt habe. Es wird eine Dreiecksbeziehung. Pandemonium an sich, hat mir ausgesprochen gut gefallen, eben weil es sich mit seiner Erzählweise sehr von Delirium abgesetzt hat. Und ganz zum Schluss, wirklich im allerletzten Satz erfahren wir: Alex lebt und er hat einen Weg zu Lena gefunden. Aber die hat ja jetzt Julian... Ja, Frau Oliver versteht etwas von Cliffhangern.



Das Buch beginnt genau dort, wo Pandemonium endet. Wir befinden uns gemeinsam mit Lena,Julian,Alex,Raven und co. in der Wildnis. 
Und schon bald wird klar, die Regierung hat das deliria-freie Amerika nicht mehr unter Kontrolle. Also beginnen sie, in die Wildnis vorzudrängen um alle Widerständer zu beseitigen. Doch die Ungeheilten, sind bereit, sie wollen für die Liebe kämpfen. 
Nach wie vor wird die Geschichte aus Lenas Sicht, zumindest die eine Hälfte. Zu der anderen Hälfte später mehr. Ich muss allerdings sagen, Lena war mir dieses Mal nicht mehr so sympathisch wie in den anderen beiden Teilen. Sie ist hin und her gerissen von ihren Gefühlen für Alex und Julian. Und das kann ich auch wirklich gut verstehen. Doch wie sie mit Julian umgeht, finde ich einfach furchtbar. Julian, hat alles aufgegeben um bei Lena zu sein. Für ihn ist das Leben in der Wildnis völlig befremdend. Er könnte also wirklich gut jemanden an seiner Seite gebrauchen, der ihm den Rücken stärkt und sich um ihn kümmert. Teilweise tut Lena das auch. Allerdings immer nur wenn sie gerade zu enttäuscht von Alex ist oder ihn eifersüchtig machen will. Sie benutzt Julian irgenwie nur als Spielball. Zudem wird sie immer häufiger von Zweifeln geplagt, ob es die richtige Entscheidung war in die Wildnis zu gehen. 
Julian hingegen hat mir wirklich gut gefallen. Er versucht Lena zu beeindrucken, indem er sich auf gefährliche Touren einlässt, obwohl er kaum Erfahrungen hat. Er liebt sie wirklich sehr. Und obwohl ich bis zum Schluss auf Lena und Alex gehofft habe, ich habe auch Julian wirklich in mein Herz geschlossen und es tat mir wirklich leid für ihn. 
Alex, der dritte in diesem besonderen Trio. Den Alex, den wir lieben, den haben wir am Anfang wirklich nicht vor uns. Es gibt kleine Lichtblicke, an denen wer wieder auftaucht, aber er ist durch das, was ihm passiert ist wirklich sehr kalt und hart geworden. 
Zudem lernen wir auch endlich Lenas Mutter kennen ! Die sogar nicht zu dem Bild passt, was Lena von ihr in Erinnerung hat. 
Man merkt einfach, die Wildnis verändert die Menschen, macht sie härter und stärker.  

Der andere Teil des Buches wird aus Hanas Sicht erzählt, Hana Tate. Die ehemalige beste Freundin Lenas. Und damit, finde ich hat Lauren Oliver sich wieder etwas falbelhaftes einfallen lassen. Abwechselnd wird das Buch aus der Perspektive Lenas und Hanas erzählt. Ich habe Hana in Pandemonium wirklich vermisst. Umso schöner war es, jetzt noch ein bisschen mehr über sie zu erfahren. Hana, lebt wohl das komplett gegenteilige Leben zu Lenas. Sie ist bereits geheilt worden und als Partner wurde ihr der Sohn des Bürgermeisters zugeteilt. Da der Bürgermeister vor kurzem verstorben ist, soll nun sein Sohn an seine Stelle rücken, und somit wird seine Hochzeit mit Hana vorgezogen. Nach außen scheint es wirklich das perfekte Leben zu sein. Und man denkt, Hana ist jetzt wo sie geheilt ist so wie das Buch Psst es vorschreibt. Doch Hana merkt selbst, dass mit ihr etwas nicht stimmt. Sie träumt immer noch und lässt sich nach wie vor von ihren Gefühlen leiten,vor allem wird sie von Schuldgefühlen geplagt,alles Anzeichen dafür, dass ihr Eingriff nicht funktioniert hat. 

Alles in allem kann ich sagen, Requiem ist ein wirklich gelungenes Buch, ich werde es sicherlich noch ganz oft lesen. Denn die Charaktere sind mir wirklich ans Herz gewachsen und die Story gefällt mir gut. 
Dennoch muss ich sagen, Delirium ist und bleibt mein Lieblingsteil der Reihe. Es geht danach auch weiter spannend zu und Lauren Oliver lässt sich immer neue Sachen für ihre Leser einfallen. Dennoch geht etwas, was Delirium und die ganze Amor-Deliria-Trilogie ausmacht verloren. Und das ist die Liebe. Ganz besonders die zwischen Alex und Lena. Ich weiß, dass auch viel um Widerstand geht. Das Ziel der ungeheilten ist es, frei zu sein und lieben zu können. Aber oftmals habe ich mich gefragt, ob sie dann nicht auch alle irgendwie zeigen können. Natürlich macht sie die Wildnis härter, aber besonders in Requiem gibt es kaum solche Momente, (bis auf das Ende) die ich so sehr geliebt habe in Delirium. Das finde ich schade. Zum Ende bleibt mir nur zusagen, es ist ziemlich offen. Da gibt es sicher noch Stoff für mehr ! Mich hat das Ende irgendwie ein bisschen enttäuscht. Auf der einen Seite war ich froh über die zwei Dinge die endlich passieren aber trotzdem bleiben einfach noch sehr viele Fragen offen.

Fazit:

Mit Requiem geht eine unfassbar tolle und wirklich lesenswerte Trilogie zu Ende. Lauren Oliver hat sich viele tolle Sachen einfallen lassen, sie packt den Leser  vollkommen damit und bringt ihn zu den verschiedensten Emotionen.
Ich kann euch diese Trilogie einfach nur wärmstens Empfehlen. Ich tue genau das, was in dieser Welt verboten ist: Ich liebe es ! 
Zudem bin ich wirklich traurig, dass die Geschichte rundum Lena und Alex nun zu Ende geht. Wobei meiner Meinung nach, das Ende auf mehr hoffen lässt. Mal abwarten. Bis dahin, lest alle diese Reihe ! 

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